Der Begriff Burn-out wurde 1974 vom US-Wissenschaftler Freudenberger geprägt, in Deutschland ist er erst Mitte der 90er-Jahre in Mode gekommen. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um einen Komplex von Symptomen, gespeist durch totale körperliche und/oder seelische Erschöpfung. Burn-out-Patienten haben eine chronisch angespannte innere Haltung, das Syndrom ist Folge der Arbeits- oder Stresssucht. Betroffene sind unausgeglichen, unzufrieden, gereizt, haben Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Kopf- und Kreuzschmerzen oder Herzbeschwerden. "Burn-out spielt sich auf einer anderen Ebene als Stress ab: Man ist ständig angespannt, müde - aber kann nicht entspannen. Eine positive Grundstimmung verändert sich in eine negative. Eine Herausforderung wird zur maximalen Bedrohung", so der Psychologe Herbert Schmitz. Betroffene greifen oft zu Zigaretten, Alkohol oder Medikamenten, um entspannen zu können.
(Hamburger Abendblatt, 15. Juli 2004)